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Die JAN - DIRK wurde im Dezember 1949 mit der Bau Nr. 22 bei der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven
auf Kiel gelegt. Die Ablieferung erfolgte am 01.11.1950 als MS JÜRGEN an Kapitän Henry Blohm aus Stade.
Dieser wollte das Schiff anläßlich des Stapellaufes eigentlich auf den Namen HELMUT nach seinem ältesten
Sohn taufen lassen, aber der Makler wies ihn an: Einen HELMUT haben wir schon am Kontor,
such Dir einen anderen Namen, und so wurde der zweite Sohn JÜRGEN Namensgeber und Taufpate.
 
Der Taufspruch
   
1. Eigner und Auftraggeber war Kapitän Henry Blohm ( MS „JÜRGEN“ ) aus Stade er starb bereits mit 48 Jahren im Juni 1956, im Januar 1958 wurde das Schiff auf seine Frau Hertha Blohm und die Erben überschrieben.
 2. Eigner
wurde 1965 Heinrich Nagel aus Wischhafen, die es in „HEINRICH NAGEL“ umbenannten.
 3. Eigner wurden 1974 Reinhard & Walli von der Fecht aus Osten, die das Schiff in „JAN - DIRK“
umbenannten. Kapitän v.d. Fecht ließ Masten und Ladebäume entfernen sowie die Teakholz
Verkleidung am Ruderhaus anbringen.
4. Eigner
wurde 1981 Kapitän Wilfried Liesenberg aus Burgstaaken auf Fehmarn, ein Namens-wechsel fand nicht statt.
5. Eigner
wurden im Februar 1999 Christine & Ulrich Koch aus Wischhafen.
6. Eigner wurde im Dezember 2000 der Förderverein zur Erhaltung des Küstenmotorschiffes
MS "Jan - Dirk“ e.V.

Das Schiff ist das letzte noch unverändert übrig gebliebene Weselmann - Kümo. Die wenigen anderen
„Weselmänner“ die noch in Fahrt sind, sind alle erheblich verändert worden. Sie wurden z.B. verlängert,
erhöht, oder die Ladebäume (Masten) wurden demontiert. Nach dem 2. Weltkrieg war die deutsche
Küstenschiffsflotte durch Kriegseinwirkungen erheblich dezimiert worden. Das hatte einen enormen
Neubau - Bedarf zur Folge. So erhielt nach einer Ausschreibung der Hamburger Schiffbau - Ing.
Adolf Weselmann den Auftrag, eine Art Generalentwurf für den Bau eines modernen, leistungsfähigen
Kümos zu erstellen.

Im laufe der nächsten Jahre wurden dann 71 Kümos in leicht abgewandelter Form gebaut. JAN - DIRK
ist auch aus einem anderen Grund etwas besonderes. Als eines der ersten Neubauten der Nachkriegszeit
unterlag das Schiff noch den Beschränkungen des alliierten Kontrollrates. Es durfte z.B. 300 Tonnen sowie
eine bestimmte Länge nicht überschritten werden.

Äußerlich hat sich am Schiff seit seiner Indienststellung wenig verändert, nur das Ladegeschirr und Masten
wurde unter der Regie der von der Fechts abgetakelt, sowie die Teakholz Verkleidung am Ruderhaus
angebracht. Kapitän Liesenberg ließ einen Lukenwagen aufbauen, damit nicht mehr jeder einzelne
Luckendeckel einzeln mit zwei Mann ab bzw. aufgedeckt werden mußte. Zuletzt fuhr Liesenberg das Schiff
nur noch zusammen mit seinem langjährigen Matrosen Erwin Hochmuth, mehr Besatzung erwirtschaftete
der kleine Frachter nicht mehr.

Anfang Februar 1999 nahm Liesenberg Verhandlungen mit einem Abbruchbetrieb im dänischen Nakskov
auf, da es keine Käufer gab, die an einem gewerblichen Weiterbetrieb Interesse hatten. Buchstäblich in
letzter Stunde bekam Ulrich Koch aus Wischhafen Kenntnis von den Abbruchplänen. Er realisierte den Ernst
der Lage, sofort nahm über den ehemals selbständigen Küstenschiffer August Blanck Kontakt zu Wilfried
Liesenberg auf, genau einen Tag bevor das Schiff von Burgstaaken nach Dänemark auslaufen sollte.
Liesenberg und Koch wurden sich schnell einig, letzterer wurde neuer Eigner der JAN - DIRK.
Am 10. Februar 1999 legte das Schiff in Burgstaaken ab, statt Kurs auf Nakskov abzusetzen, wurde Kiel
angesteuert und durch den Nord-Ostsee-Kanal fuhr das Schiff nach Wischhafen. In Brunsbüttel stiegen der
neue Eigner Koch und August Blanck als Lotse zu. Am 11. Februar gegen 11.00 Uhr erreichte der Veteran
bei dichtem Nebel seinen neuen Heimathafen Wischhafen. Am 04.06.2005 wurde hoffentlich der letzte
Heimathafenwechsel (Krautsand) durchgeführt.